Kosten für Rathaus steigen
Schlechter Baugrund führt zu einer drei Monate längeren Bauzeit – Neue Ankerzugversuche sind erfolgreich
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Die Gesamtkosten für die Sanierung und Erweiterung des Ellhofener Rathauses werden höher ausfallen als ursprünglich angenommen. Der Gemeinderat hat der aktuellen Kostenfortschreibung jetzt zugestimmt, die Ausgaben von 6,6 Millionen Euro vorsieht. Ursachen sind allgemeine Preissteigerungen, höhere Ausschreibungsergebnisse, Nachträge und ein erhöhter Aufwand in einigen Bereichen (Massenmehrungen). Da der Boden unter dem Bestandsrathaus schlechter ist als erwartet, mussten weitere Anker gesetzt werden. Die Fertigstellung des Rathauses ist nun Ende April 2026 statt Ende Januar 2026 geplant.
Schwierige Arbeit im Bestand
Das Ellhofener Rathaus war stark sanierungsbedürftig, zu klein und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen an Barrierefreiheit und Arbeitsplatzgestaltung. Deshalb hatte der Gemeinderat entschieden, im Rahmen des Großprojekts Neue Ortsmitte das Bestandsgebäude grundlegend zu sanieren und eine Erweiterung anzubauen. Die Arbeit an Bestandsgebäuden und deren Untergrund löst Risiken für Kostenentwicklung und Zeitplan aus.
Nachträge verteuern Projekt
Die Kostenberechnung vom Februar 2023 umfasste für das Rathaus und für die Anmietung der Interimscontainer 5,6 Millionen Euro. Im Juni 2024 erhöhte der Gemeinderat den Kostenrahmen um 225.000 Euro. Grund: Bei den Gewerken Dach, Dämmung, Brandschutz, Akustik und Zugangsmöglichkeiten zum Dach waren Änderungen nötig. Die aktuell vorliegende Kostenfortschreibung beziffert die Mehrausgaben auf etwa 814.000 Euro. Die allgemeinen Baupreissteigerungen von 3,2 Prozent machen davon 188.000 Euro aus, die ungeplanten Mehrkosten summieren sich auf 626.000 Euro. Dabei schlagen die Nachträge zu bereits beauftragten Gewerken mit 433.000 Euro, höhere Ausschreibungsergebnisse mit 112.000 Euro zu Buche. „Diese Kostensteigerungen sind sehr ärgerlich und schmerzen uns. Bei Großprojekten dieser Dimension muss man aber mit solchen Entwicklungen rechnen. Unsere Einflussmöglichkeiten sind da sehr begrenzt“, sagt Bürgermeister Felix Pontow.
Neue Ankerzugversuche erfolgreich
Zeitlich lag die Rathauserweiterung trotz verschiedener Mehrarbeiten bis Dezember 2024 auf Kurs. Dann hat sich gezeigt, dass der vom Geologen voruntersuchte Boden unter dem Bestandsrathaus schlechter war als erwartet. Folge: Auf die Anker, die Bestandsrathaus und Baugrube sichern sollen, konnte nicht ausreichend Zug ausgeübt werden. Deshalb mussten in verschiedenen Tiefen weitere Anker gesetzt werden. Dies führt zu Verzögerungen bei Aushub und Bodenstabilisierung durch Pfahlgründungen. Die Bauzeit verlängert sich um drei Monate, dies wiederum verursacht Mehrkosten von rund 40.000 Euro. Positiv: Die neuen Ankerzugversuche brachten die notwendige Spannung.