Klimaneutrales Biogas wird Heizzentrale speisen (25. Mai 2022)
Das Nahwärmenetz der Neuen Ortsmitte erhält erneuerbare Energiequelle
Welcher Energieträger soll das Nahwärmenetz der Neuen Ortsmitte in Ellhofen speisen? Über diese Frage machten sich Verwaltung, Gemeinderat und Planer intensiv Gedanken. Schließlich geht es darum, eine möglichst nachhaltige Energiequelle zu wählen, die aber für die Gemeinde auch wirtschaftlich sein muss. Nach mehreren Diskussionen hat der Gemeinderat nun entschieden, beim ursprünglichen Vorschlag zu bleiben: Biogas.
Lieferant muss Biogas einspeisen
Vorgesehen ist ein sogenanntes Contracting-Modell, wie es auch beim Vertrieb von Öko-Strom oft zum Einsatz kommt. Der von der Gemeinde beauftragte Lieferant ist vertraglich verpflichtet, jene Menge an Biogas zu beschaffen, die in Ellhofen verbraucht wird. Das heißt: In der Ellhofener Heizzentrale wird zwar unter Umständen konventionelles Gas verbrannt, der Lieferant muss dann aber Biogas an einer anderen Stelle einspeisen. Die Gesamtbilanz verändert sich also in Richtung nachhaltig erzeugtes Biogas, die Menge an fossilem Gas schrumpft nach und nach. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 machte der Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz nur rund 19 Prozent aus, 2020 waren es bereits 45 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung könnte es auch im Gas-Bereich geben.
Keine Lagerkapazitäten in der Heizzentrale
Grundsätzlich könnte die Heizzentrale auch auf Holzpellets oder Holzhackschnitzel ausgerichtet werden. Für diese Technik sind allerdings Lagerkapazitäten notwendig, die es im ehemaligen Raum der Jugendfeuerwehr nicht gibt. Dort soll das Blockheizkraftwerk seinen Platz finden. Dazu kommt: Ein Kurswechsel hätte zu deutlichen Verzögerungen im Zeitplan geführt. Die planende Werkgemeinschaft Guttenberger geht von zehn Monaten aus, da alle Planungsprozesse neu aufgesetzt werden müssten. Weitere Kosten wären entstanden. Vor diesem Hintergrund hatte Werkgemeinschaft empfohlen, beim Biogas zu bleiben. Dabei handelt es sich um eine Energiequelle mit vielen Vorteilen. Sie hat einen hohen Wirkungsgrad, versorgt das Nahwärmenetz das ganze Jahr über, ist klimaneutral und erneuerbar. Deshalb können auch Förderanträge gestellt werden. Ein weiteres Plus: Biogas lässt sich leicht mit Sonnenenergie kombinieren. Es entsteht, wenn Bakterien organische Materialien (pflanzliche und tierische Produkte) in einer sauerstofffreien Umgebung abbauen.